Du willst souveräner auftreten? Dann probier das mal.
Ob Verkaufsgespräch, Vortrag oder Zoom-Call – ganz viele meiner Kundinnen sagen mir: „Nicole, ich wirke einfach nicht souverän.“
Und nein, das liegt nicht daran, dass sie unsicher wären. Sondern daran, dass sie nicht wissen, wie ihre Wirkung beim Gegenüber ankommt – und wie sie diese aktiv gestalten können.
Die gute Nachricht: Souveränität ist trainierbar.
Und zwar in weniger als drei Minuten – mit einer einfachen Übung aus der Körpersprachenarbeit, die ich dir gleich zeige.
Aber lass uns erstmal klären, was Souveränität überhaupt bedeutet – und warum viele da auf dem Holzweg sind.
Souverän ist nicht gleich souverän
Viele denken bei souverän automatisch an laut, präsent, durchsetzungsstark. Aber: Es gibt nicht die eine Souveränität. Es kommt darauf an, welchen Magierhut du trägst, also mit welcher Persönlichkeitsstruktur du in ein Gespräch gehst.
- Manche Menschen wirken souverän, weil sie klar und zielorientiert auftreten.
- Andere wirken souverän, weil sie empathisch, zugewandt und ruhig kommunizieren.
- Und wieder andere durch Struktur, Kompetenz oder Präsenz.
Deine Aufgabe ist es nicht, jemand anderes zu werden. Deine Aufgabe ist es, deine eigene souveräne Wirkung zu erkennen und sie bewusst zu führen.
Wie sich Unsicherheit zeigt – oft subtiler als du denkst
Unsicherheit versteckt sich nicht nur hinter leisen Stimmen oder roten Wangen. Sie zeigt sich oft ganz woanders:
- in hektischer Mimik oder unruhigen Händen
- in einem Lächeln, das nicht zu den Augen passt
- in einer Stimme, die zu hoch oder zu schnell wird
- in einem Satz, der wie eine Frage klingt („Ich glaube, das könnte passen…?“)
Das Problem: Unsere Gesprächspartner nehmen diese Signale oft intuitiv wahr.
Sie können sie vielleicht nicht benennen, aber sie fühlen, dass „etwas nicht ganz stimmig“ ist. Und genau das verhindert Vertrauen.
Was bedeutet Souveränität eigentlich für dich?
Bevor wir in die Praxis gehen, eine wichtige Frage:
Was heißt Souveränität für DICH, ganz persönlich?
Für die einen bedeutet es, klar zu sprechen und sich nicht ständig zu rechtfertigen.
Für andere, sich zu zeigen, auch wenn’s nervös macht. Und wieder andere denken bei souverän an Präsenz, an Selbstsicherheit oder an Zielstrebigkeit.
Und deshalb beginnt wahre Souveränität nicht mit Körpersprache, sondern mit Selbsterkenntnis.
Die 3-Minuten-Reflexionsübung: Souveränität, wie sie zu dir passt
Diese Übung nutzen viele meiner Kundinnen und Kunden, um ihren Auftritt zu stärken – ob für Insta-Stories, Webinare oder Verkaufsgespräche.
So geht’s (in 5 einfachen Schritten):
1. Definiere für dich: Was ist Souveränität?
Schreib dir in einem Satz auf: Was heißt es für dich, souverän aufzutreten?
Beispiel:
„Ich wirke souverän, wenn ich klar spreche, gelassen bleibe und Blickkontakt halte.“
2. Wer verkörpert für dich Souveränität?
Denk an jemanden aus deinem Umfeld, oder an eine bekannte Persönlichkeit.
Vielleicht ist es eine Speakerin, ein Coach, ein Politike oder jemand aus deinem Team.
Schreib auf:
- Wer ist diese Person?
- Was macht sie für dich souverän?
(Sprache? Haltung? Mimik? Tonfall? Ruhe? Präsenz?)
3. Extrahiere: Was genau macht ihre Wirkung aus?
Jetzt kommt der spannendste Teil.
Analysiere, welche Merkmale du konkret übertragen kannst.
Beispiel:
- Sie spricht langsam und mit Pausen
- Ihre Körperhaltung ist aufrecht, aber entspannt
- Sie lächelt beim Sprechen
- Sie benutzt klare, einfache Sprache
Das sind die Bausteine, aus denen DU deine Version von Souveränität formen kannst.
4. Übertrage auf DEINEN Kontext – aber echt, bitte!
Souveränität ist nie allgemein – sie ist kontextbezogen.
Reflektiere also ganz konkret:
- In welcher konkreten Situation willst du souveräner wirken?
Zum Beispiel:
- Im kostenlosen Erstgespräch mit neuen Interessenten
- Beim ersten Zoom-Call mit einem potenziellen Kooperationspartner
- In deiner Instagram-Story
- Beim Präsentieren eines Angebots in einer kleinen Runde
- Im kostenlosen Erstgespräch mit neuen Interessenten
- Welche Wirkung willst du dort erzielen?
Zum Beispiel:
- Vertrauensvoll & ruhig
- Strukturiert & klar
- Nahbar & entspannt
- Kompetenz ausstrahlend, aber nicht überheblich
- Vertrauensvoll & ruhig
Beispiel: Erstgespräch mit einem potenziellen Kunden
Dein Ziel: Du willst kompetent, ruhig und einfühlsam wirken – ohne wie ein Versicherungsvertreter aus den 90ern zu klingen.
Dann frag dich:
- Welche der Merkmale deines Vorbilds kannst du übernehmen?
- Zum Beispiel: Aufrechte Sitzhaltung, ruhige Sprache, strukturierter Gesprächsaufbau
- Zum Beispiel: Aufrechte Sitzhaltung, ruhige Sprache, strukturierter Gesprächsaufbau
- Was passt NICHT zu dir?
- Vielleicht wirkt ein „fester Händedruck“ oder eine komplett neutrale Mimik bei dir eher steif oder distanziert.
- Vielleicht wirkt ein „fester Händedruck“ oder eine komplett neutrale Mimik bei dir eher steif oder distanziert.
Nutze stattdessen:
- Einen klaren Gesprächsstart mit einem echten Lächeln
- Kurz erklären, was der Ablauf ist (gibt Sicherheit)
- Und dann aktiv zuhören, statt sofort deine Lösung zu präsentieren
Wichtig: Überlege dir vorher, welche 1–2 Dinge du im nächsten Call bewusst ausprobieren willst,das macht es leicht, dran zu bleiben, ohne dich zu überfordern.
Ziel dieser Übung:
Nicht: „So musst du dich verhalten, um souverän zu sein.“
Sondern: „Was davon fühlt sich für dich stimmig an – in genau dieser Situation?“Souveränität ist ein Zusammenspiel aus Absicht und Echtheit.Und die darf sich in deinem Tempo entwickeln – von innen nach außen.